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Der VW Passat
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Die Geschichte des VW Passat

 
 
Typ 35i alternativ B3
 
1988 | Der Passat B3, wie ein großer Golf mit Quermotor


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Volkswagen befand sich zu diesem Zeitpunkt mit dem Golf auf der Höhe des Erfolgs und hatte das Golf-Rezept auch auf den größeren Passat übertragen: Frontantrieb mit Quermotor. Dies erlaubte die Konstruktion eines Wagens mit bemerkenswert großem Innenraum. Tatsächlich fand sich zwischen den Frontsitzen und der Rückbank eine Distanz von mehr als 40 Zentimetern - ein Fußraum von ungewöhnlich komfortablem Ausmaß.

In jeder Hinsicht war das Auto eine Sensation. Wolfsburg hatte sich von kantigen Styling abgewandt und auch der Fließheck-Linie abgeschworen. Variant und Limousine traten gleichzeitig an, die letztere als Stufenheck. Beide in gerundeter Außenhaut mit bündig eingeklebten Scheiben vorn und hinten, weitgehend glattflächig auch im Bereich der Türen, der cw-Wert lag bei 0,29 - damals ein Spitzenwert und damit eine gute Basis für Hochleistung und Sparsamkeit.

Der "neue" Passat mit quereingebautem Motor und ohne Kühlergrill.

Trotz neuer Proportionen war der Wagen kaum gewachsen. Doch Spurbreite und Radstand hatten zugelegt. Ein akkurat geführtes Fahrwerk mit Federbeinen vorn und Verbundlenker-Achse hinten, dazu die auf 14 Zoll dimensionierten Räder, boten Fahrsicherheit bei abermals ansteigenden Geschwindigkeiten. Tatsächlich benahm sich das Auto wie ein großer Golf - handlich, praktisch, gut! Mit Vergnügen ließ es sich um jede scharfe Kurve wirbeln.

Gruppenbild

Dazu trug auch die Position des Motors bei. Nun quer im Bug. Dort war allerdings nur Platz für die Wolfsburger Vierzylinder, die prompt mit frischer Abgasreinigung antraten. Den Reigen begannen drei schadstoffarme Maschinen mit 1,6 und 1,8 Liter Hubraum. Hinzu kam ein 1,6-Liter-Turbodiesel. Die Spitze übernahm ein lambda-geregelter 2-Liter-Vierzylinder mit Vierventil-Technik, ein erster 16V, der mit 100 kW/136 PS auf Tempo 206 vorstieß. Darüber hinaus ging Volkswagen mit den Vierzylindern eigene Wege und fand zu technischen Spitzenleistungen: Ein neuer Spiral-Lader mit 60 Millimeter breiter Ladeschaufel blies die 1,8-Liter-Maschine auf eine Leistung von 118 kW/160 PS und beschleunigte den Passat G60 auf mehr als 210 km/h.

Schließlich war der eigenwillig neue Wolfsburger Sechszylinder fertig, kurz bauend mit sechs eng verschränkten Zylindern, ein V-Motor fast in Reihe konstruiert, deswegen VR6. 2,8 Liter Hubraum und 128 kW/174 PS katapultierten den Passat VR6 auf Tempo 225 km/h.
Einen neuen Weg verfolgte Volkswagen auch mit dem Allradantrieb. Beim kleineren Golf hatte sich eine Lösung bewährt, die auch dem Passat B3 zupaß kam. Vom Getriebe des Quermotors mit seinem Frontantrieb zweigte ein Winkelgetriebe einen Kardan-Strang zur Hinterachse ab. Als elastisches Bindeglied zwischen Antriebsachsen vorn und hinten diente die neuartige Visco-Kupplung, die erst dann Kraft übertrug, wenn die Vorderräder Schlupf signalisierten. Passat GT G60 syncro hieß das Top-Auto, das mit 118 kW/160 PS und Wolfsburger Allradantrieb 1900 Kilo schleppen durfte.


Chronologie:

1988
April: Präsentation des neuen Passat
Die Stufenheck-Limousine wird mit
1,6 Liter (75 PS), 1,8 Liter (90 PS) und 1,8 Liter (107 PS) angeboten
Juni: Einführung des Variant
Oktober: 1,6 Liter Turbodiesel (80 PS) mit Ladeluftkühlung
November: 2,0 Liter 16V mit 136 PS
1989 14. Juni: Der 250.000 Passat B3 läuft in Emden vom Band.
August: Produktaufwertung: 5-Gang-Getriebe ab Basis-Modell, Servolenkung serienmäßig ab 90 PS, ABS serienmäßig bei 16V, 4-Gang-Automatikgetriebe für Versionen mit 107/112/136 PS
September: Angebot Passat GT G60 syncro
mit 160 PS
1990 8. Juni: Der 5.000.000 Passat verläßt das Werk in Emden.
August: neue Motoren: 1,8 Liter (75 PS) und
2,0 Liter (115 PS), Automatik auch für
90 PS-Motor
1991 März: Präsentation des VR6-Motors 2,8 Liter bei 174 PS, neuer Kat-TD-Motor mit 75 PS
Dezember: 4-Gang-Automatik-Getriebe für VR6
1992 Juli: Produktaufwertung: geteilte Rücksitzbank ab CL-Ausstattung, Pollenfilter, Einführung der "Exclusiv"-Ausstattung für den VR6
6. Dezember: 6.000.000 Passat wird in Emden gebaut.

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